In einer Welt voller flüchtiger Musikproduktionen ist Klaus Schulzes posthume Veröffentlichung “101, Milky Way” ein wahrhaft besonderes Geschenk an alle Liebhaber elektronischer Musik. Das Album, aufgenommen im Jahr 2009 für einen Dokumentarfilm über Hacker, offenbart einmal mehr die unglaubliche musikalische Vision des Elektronik-Pioniers.
Die Tracks des Albums entführen den Hörer in eine faszinierende Klanglandschaft. Von der 14-minütigen Eröffnung “Infinity” bis zum abschließenden 18-minütigen und 3-teiligem Track “Uni” demonstriert Schulze seine einzigartige Fähigkeit, musikalische Räume zu erschaffen, die zwischen Ambient, Trance und kosmischer Elektronik oszillieren.
Besonders hervorzuheben ist der Track “Multi”, der als absolute Glanzleistung des Albums bezeichnet werden kann. Mit seinen hypnotischen Rhythmen und subtilen Klangwechseln vergegenwärtigt er Schulzes Meisterschaft im Erschaffen musikalischer Welten.
“101, Milky Way” ist mehr als ein Album – es ist ein musikalisches Vermächtnis. Es zeigt Klaus Schulze als Künstler, der elektronische Musik nicht nur als Komposition, sondern als Kunstform verstand. Seine Fähigkeit, warme Ambienttöne mit komplexen Sequenzen zu verflechten, macht dieses Album zu einem zeitlosen Dokument seiner Kreativität.
Wer ein klassisches Schulze-Album im Stil seiner letzten Veröffentlichung “Deus Arrakis” erwartet, könnte zunächst überrascht sein. Doch wer sich auf die Reise einlässt, wird mit einem zutiefst atmosphärischen und meditativen Klangerlebnis belohnt.
Fazit
“101, Milky Way” ist ein außergewöhnliches Album, das die Kreativität und Produktivität von Klaus Schulze auch Jahre nach seinem Tod unter Beweis stellt. Es ist ein Muss für alle Liebhaber elektronischer Musik und ein würdiges Andenken an einen der bedeutendsten Wegbereiter der elektronischen Musikszene.